Untergrundvorbereitung
Untergrundvorbereitung ist ein meist unterschätztes aber sehr wichtiges Thema.
Für jede erfolgreiche Sanierung, also Auftragen eines Farbanstriches, Abdichtung, Beschichtung oder Verbundestrich muss zur Erzielung einer ausreichenden Haftfestigkeit der Untergrund entsprechend vorbereitet werden.
Geschädigter Beton erfüllt diese Anforderungen in den seltensten Fällen. Somit sind vor Auftrag der Instandsetzungsmaterialien, also Abdichtungen oder Beschichtungen, Maßnahmen erforderlich, die gewährleisten, dass die Betonoberfläche frei ist von losen und mürben Teilen. Ferner muss sie frei sein von sich leicht ablösenden Schichten, Schalen, Ablösungen und Rissen, Kiesnestern und Hohlstellen oder artfremden Stoffen wie Gummiabrieb, Öl, Bewuchs …
Folgende Verfahren bieten wir Ihnen an, die in der Untergrundvorbereitung zur Anwendung kommen:
Stemmen
Stemmen dient dem Abtrag von gelockertem oder gerissenem Beton und zur Freilegung korrodierter Bewehrung. Außerdem dient es bei der Sanierung von Böden zum Abtragen von mürben und schadhaften Estrichen und Betonböden. Allerdings sind die Stemmarbeiten sehr lärm- und staubintensiv; außerdem besteht die Gefahr, dass der Bewehrungsstahl verletzt wird oder den Verbund zwischen Bewehrung und Beton lockert. Der Eintrag von Erschütterungen in das Bauwerk kann Risse zur Folge haben; daher wird Stemmen nur vereinzelt und bei kleineren Flächen eingesetzt.
Schleifen
Das Schleifen mit Rotationsschleifern wird meist bei der Randbearbeitung oder bei kleineren Flächen eingesetzt. Die Rotationsschleifer sind mit Korund oder Diamantschleifmitteln bestückt, um Betonoberflächen von unerwünschten Stoffen zu befreien. Dies kann mit größeren Maschinen nicht erreicht werden. Außerdem ist das Einrichten größerer Maschinen unverhältnismäßig aufwändig.
Fräsen
Eine andere Art der Oberflächenbearbeitung ist das Fräsen mit einer Lamellenfräse, die ein feines Fräsbild erzeugt. Bei diesem Verfahren werden lose, auf einem Rohr gelagerte Lamellen (zum Beispiel Sternlamellen) über die Oberfläche geführt, so dass die Spitzen gerade noch auf den Untergrund einwirken können. Die Anzahl der Lamellen ist sehr entscheidend für das sich ergebende Fräsbild. Wird die Frästrommel mit wenigen Lamellen bestückt, ergibt sich ein grobes Fräsbild; mit vielen Lamellen entsprechend ein feineres (Fräsrillen). Hierbei tritt ein Abplatzen der Oberfläche ein, was jedoch im Vergleich zum Fräsen mit Meißeln wesentlich feinere Resultate ergibt. Dieses Verfahren wird beispielsweise zum Entfernen von Beschichtungen und zum Aufrauen von Oberflächen eingesetzt, aber auch zum Egalisieren sowie zum Angleichen unterschiedlicher Höhen.
Kugelstrahlen
Das Kugelstrahlen erfolgt in einem geschlossenen Kreislauf. In einem speziellen Gerät werden Stahlkugeln mit einem schnell rotierenden Schleuderrad gegen die zu bearbeitende Oberfläche geschleudert. Beim Aufprall lösen sich die weniger festen Bestandteile der Oberfläche. Kugeln und Strahlgut werden innerhalb des Gerätes getrennt. Die Kugeln werden sofort wieder verwendet und das Strahlgut (Betonstaub) sofort abgesaugt. Das Verfahren ist staubarm und bietet eine hohe Tagesleistung von bis zu 1200 m2, lässt sich jedoch nur auf ebenen, horizontalen oder leicht geneigten Flächen anwenden.
Sandstrahlen bzw. Feststoffstrahlen
Feststoffstrahlen ist ein gängiges Verfahren mit und ohne Zusatz von Wasser (wegen Staubentwicklung) für den Einsatzbereich an Betonfassaden, zum Entrosten der Bewehrung oder von Stahlteilen, Aufrauen und Reinigen von Oberflächen und Abtragen von minderfesten Schichten. Dazu wird spezielles Strahlgut (meist Glasschlacke) mit Luftdruck gegen die Oberflächen geschleudert und beim Aufprall werden weniger feste Bestandteile von der Oberfläche gelöst. Die Wahl des Strahlverfahrens (Luftdruck, Strahlmittel, Strahldüse) muss immer auf die jeweilige Oberfläche und das gewünschte Ergebnis ausgerichtet werden. Hier stehen Ihnen unsere Spezialisten zur Verfügung.
Wasserhöchstdruckstrahlen
Wasserhöchstdruckstrahlen ist ein Verfahren zum erschütterungsfreien, schadstofffreien Reinigen und zum Abtragen von Belägen und Verunreinigungen. Beim Hoch- und Höchstdruckwasserstrahlen erfolgt der Abtrag der Betonoberfläche und das Freilegen der Bewehrung mit einem starken Wasserstrahl. Unterschieden wird zwischen Strahlen im Druckbereich unter Hochdruck, über 850 bar (Höchstdruck) und über 2000 bar (Ultrahöchstdruck). Ökonomisch kann unter 800 bar kein Beton abgetragen werden. Die Intensität des Abtrags wird neben dem Druck über den Volumenstrom des Wassers und die Form der Düse beeinflusst.